01.09.2021
Beim diesjährigen Zuckergipfel widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Thema Zucker in der Kinderernährung. v.l.n.r. hinten: Prim. Univ.-Prof. Dir. Dr. Friedrich Hoppichler (Vorstand von SIPCAN - Verein für Gesundheitsförderung und Prävention und Vorstand der Abteilung Innere Medizin, Ärztlicher Direktor am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg), Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer (Mitglied der Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und emer. Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten), Mag. Markus Kaser (Vorstand SPAR Österreich und Sprecher der Allianz gegen zu viel Zucker), Univ.-Prof.in Dr.in Angelika Berger, MBA (Leiterin Comprehensive Center of Pediatrics (CCP) an der Medizinischen Universität Wien), ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, PhD (Präsident der Österreichischen Ärztekammer); vorne: Matheo und Marie (Co-Moderatoren)
- SPAR stellt beim Zuckergipfel Österreichs größtes Bio-Lebensmittelsortiment ohne Zuckerzusatz für Kinder vor: 200 Produkte ernährungswissenschaftlich geprüft
- Hilfestellung für Eltern und Kinder: Neues SIPCAN-Logo auf SPAR-Eigenmarkenprodukten erleichtert Orientierung
- Studie zum Ernährungsverhalten in Österreich: Nur 5 von 10 Österreicher geben an, dass ihre Kinder zwischen 3 und 10 Jahren täglich Obst konsumieren
- 27 Prozent der 7- bis 12-Jährigen sind übergewichtig oder adipös; 50,8 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 15 Jahren sind übergewichtig oder adipös
- Ziel frühzeitig erreicht: SPAR hat über 2.000 Tonnen Zucker seit Anfang 2017 in den SPAR-Eigenmarken reduziert
- zucker-raus-initiative reduzierte Zuckergehalt in Produkten um 12.700 Tonnen Zucker seit der Gründung
Ab 13.30 Uhr steht Ihnen ein kurzes Video unter https://www.ots.at/redirect/sparwarenhandelsag zur Verfügung.
SPAR-Vorstand Mag. Markus Kaser appellierte beim Zuckergipfel, das Thema des übermäßigen Zuckerkonsums bei Kindern stärker zu beachten: „Die Österreicherinnen und Österreicher nehmen weiterhin mit 33,1 Kilogramm pro Jahr oder rund 91 g Zucker pro Tag zu viel Zucker zu sich und dies liegt nach wie vor über der von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Tagesdosis von 25 g bzw. maximal 50 g Zucker. Wir müssen bereits unseren Kindern lernen, wie richtige Ernährung geht, und dafür stellen wir bei SPAR mit 200 Bio-Lebensmitteln für Kinder jetzt das passende Angebot.“ Damit ist SPAR Vorreiter, hat doch die WHO erst kürzlich festgestellt, dass in vielen Lebensmitteln für Kinder oder Säuglinge Zucker oder eine andere süßende Zutat wie Fruchtsaftkonzentrat zugesetzt wurde.[1]
In den Räumlichkeiten der Österreichischen Ärztekammer diskutierten – nach einleitenden Worten von Ärztekammerpräsident ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres – Expertinnen und Experten über Erfolge der zucker-raus-initiative und die Wichtigkeit einer gesunden, möglichst zuckerarmen Kinderernährung. Denn, so die Vortragenden einhellig: „Die Weichen Richtung gesundes Leben oder Übergewicht beziehungsweise Adipositas, werden im Kindesalter gestellt und es braucht ein gutes sowie leistbares Angebot an Lebensmitteln.“
zucker-raus-initiative hat bereits über12.700 Tonnen Zucker eingespart
„Bereits 47 Partner der zucker-raus-initiative, der Allianz gegen zu viel Zucker, haben insgesamt 12.700 Tonnen seit der Gründung eingespart“, verkündet SPAR-Vorstand Mag. Markus Kaser zu Beginn. „Seit Anfang 2017 konnten alleine wir bei SPAR in unseren Eigenmarkenprodukten über 2.000 Tonnen Zucker reduzieren. Wir haben unser eigentlich für Ende 2021 gesetztes Ziel frühzeitig erreicht“, freut sich Kaser und führt weiter aus: „Wir haben den eingesparten Zucker nie durch künstliche Süßstoffe ersetzt und konnten den vollen Geschmack erhalten beziehungsweise die Kundinnen und Kunden den natürlichen, vollen Geschmack erleben lassen, der oft von zu viel Süße überdeckt wird. Nun gehen wir einen Schritt weiter und stellen die Ernährung der Kinder in den Fokus: Wir bieten Kindern wie Eltern mit 200 Bio-Artikeln, die ohne Zuckerzusatz auskommen, eine große ernährungswissenschaftlich geprüfte Auswahl an Lebensmitteln an.“
Ersten 1.000 Lebenstage für Ernährungsgewohnheiten entscheidend
„Die ersten 1.000 Tage im Leben des Menschen sind für die Geschmacksentwicklung und die Ernährung von besonderer Bedeutung“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer (Mitglied der Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde sowie emer. Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde des Universitätsklinikums St. Pölten) und betont weiter: „Beobachtungsstudien zeigen, dass ausgewogene Ernährung in den ersten drei Lebensjahren mitentscheidend für eine gesunde Zukunft der Kinder sein kann.“[2] Laut dem Experten kann durch eine bewusste Ernährung von Kindheit an, auch das Risiko für spätere Erkrankungen, wie Übergewicht oder Adipositas, beeinflusst werden. So erläutert auch Univ.-Prof. Dr. Angelika Berger, MBA (Leiterin der Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde sowie des Comprehensive Center for Pediatrics der Medizinischen Universität Wien am AKH Wien) in ihrem Vortrag: „Eine optimale Ernährung für Säuglinge, Kinder und Jugendliche ist altersgerecht, ausgewogen und gesundheitsförderlich. Dabei sind die ersten Lebensjahre entscheidend, weil hier eine wichtige Phase der Prägung von gesundem Verhalten und Ernährungsgewohnheiten vorliegt.“
Aktuelle Studie: Kinder essen zu wenig Obst und Gemüse
„Obwohl 75 Prozent der befragten Eltern sagen, dass ihre Kinder fast alles essen, gibt nur die Hälfte der Eltern an, dass ihre Kinder zwischen 3 und 10 Jahren täglich Obst essen. Bei Gemüse sieht es noch düsterer aus. Hier essen nur etwas über 30 Prozent täglich Gemüse“, erläutert Lisa Patek, MSc, vom Meinungsforschungsinstitut Marketagent die Ergebnisse einer groß angelegten Meinungsumfrage zum Ernährungsverhalten der Österreicherinnen und Österreicher bzw. ihrer Kinder und ergänzt: „28 Prozent bzw. 25 Prozent sagen von sich aus, dass sie bei der Ernährung ihres Kindes auf Gemüse und Obst Wert legen.“ Die Ernährung an sich hat bei den befragten Eltern jedoch einen hohen Stellenwert: „Grundsätzlich achten 95 Prozent der Befragten auf die Ernährung ihrer Sprösslinge. Wichtige Aspekte dabei sind die Frische der Produkte (93%), der Vitamin- bzw. Nährstoffgehalt (84%), der Zuckergehalt (82%), die biologische Produktion (74%) und dass die Produkte keinen zugesetzten Zucker (74%) enthalten“, führt Patek weiter aus.
SPAR bringt leistbare und ernährungswissenschaftlich geprüfte Bio-Lebensmittel für Eltern und deren Kinder
„Die Meinungsumfrage hat gezeigt: Eltern wünschen sich Bio-Produkte für ihre Kinder, ohne zugesetzten Zucker. Diesem Wunsch kommen wir nach und haben 200 Produkte gemeinsam mit Expertinnen und Experten zusammengestellt, die strengen Kriterien entsprechen“, gibt SPAR-Vorstand Mag. Markus Kaser im Rahmen des Zuckergipfels bekannt. Ohne Zuckerzusatz, in Bio-Qualität, kein Palmöl, keine künstlichen Süßstoffe und das alles unter Einhaltung der definierten Grenzwerte der WHO und SIPCAN sind die Kriterien für den Kinder-Warenkorb. Im Detail bedeutet dies:
- bei Getränken in diesem Warenkorb ist nicht mehr als 6,7 g natürlicher Zuckergehalt auf 100 ml enthalten
- Milch und Milchprodukte dürfen maximal 11,5 g natürlichen Zuckergehalt auf 100 ml haben
- bei Müslis und Haferbreien besteht ein Höchstwert von 20 g natürlicher Zuckergehalt auf 100 g
Hinzu kommen pro Produkt einzeln überprüfte Grenzwerte hinsichtlich des Fett- und Salzgehalts. „Bei diesen Produkten können die Eltern darauf vertrauen, dass diese ernährungswissenschaftlich geprüft wurden und die Kriterien streng eingehalten werden“, erläutert Mag. Kaser. Die Produkte sind unter www.spar.at/kinderlebensmittel aufrufbar und über den INTERSPAR Lebensmittel-Onlineshop bestellbar.
Ärztekammerpräsident: „Prävention heute ist die Lebensversicherung von morgen“
Dass ein richtiges Angebot an Lebensmitteln wichtig ist, unterstreicht auch der Präsident der Österreichischen Ärztekammer ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, denn die Ernährungsgewohnheiten der Kinder zwischen 3 und 10 Jahren setzen sich im Alter fort. „Wenn man die Ernährungsgewohnheiten der jungen Menschen in Europa betrachtet, dann sollten umgehend die Alarmglocken läuten“, mahnt der Präsident. Laut dem Report ‚Health at a Glance: Europe 2020‘ nehmen 56 Prozent der 15-Jährigen nicht täglich Obst und Gemüse zu sich. Auf der anderen Seite trinkt aber fast jeder und jede 15-Jährige täglich gezuckerte Softdrinks. Österreich ist dabei keine Ausnahme. Bei den 15-Jährigen sind ein Viertel aller österreichischen Burschen und ein Sechstel der österreichischen Mädchen übergewichtig oder adipös – und die Tendenz steigt.[3] Präsident Dr. Szekeres hat dafür auch eine Erklärung: „Der zu große Zuckerkonsum zieht sich quer durch die heimische Bevölkerung: Mehr als 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher nehmen ein Übermaß an Zucker zu sich. Die schlechten Ernährungsgewohnheiten sind auch gesamtgesellschaftlich eine hohe – unnötige – Belastung für das Gesundheitssystem, das wir alle bezahlen. Die Liste der Krankheiten, die mit ungesunder Ernährung und Übergewicht in Zusammenhang stehen, ist lang. Darunter fallen etwa Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Probleme mit der Verdauung, Schlaflosigkeit oder Schmerzen und Probleme des Bewegungsapparates. Die Grundsteine dafür werden schon im jugendlichen Alter gelegt.“
Corona hat auch beim Körpergewicht der Jugend Spuren hinterlassen
Laut aktuellen Studien haben während der Pandemie weltweit Kinder und Jugendliche an Gewicht zugenommen. In Österreich gelten derzeit 27 Prozent der 7- bis 12-Jährigen als übergewichtig oder adipös. Bei den Personen ab 15 Jahren sind bereits 50,8 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher übergewichtig (34,3%) oder adipös (16,5%).[4] Prim. Univ.-Prof. Dir. Dr. Friedrich Hoppichler (Vorstand von SIPCAN – Verein für Gesundheitsförderung und Prävention sowie Vorstand der Abteilung Innere Medizin und Ärztlicher Direktor am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg), weist eindringlich darauf hin: „Zucker spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil sehr einfach große Kalorienmengen aufgenommen werden, der Blutzuckerspiegel starken Schwankungen unterliegt und die jungen Konsumenten sich an ein sehr hohes Maß an Süße gewöhnen“, und der Experte appelliert weiter: „Wir müssen weiterhin klare Zeichen gegen diese Pandemie in der Pandemie setzen. Ein bewusster Umgang mit dem Thema Zucker spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Durch eine starke Verbraucherbildung mit zielführenden Unterrichtsprogrammen wie dem Trink- und Jausenführerschein oder den Zuckerdetektiven von SIPCAN, aber auch durch die richtige Angebotsgestaltung können wir bereits im Schulalter wichtige Akzente für eine ausgewogene Lebensweise schaffen.“
Neues Logo als Hilfestellung für Eltern und Kinder
Gemeinsam mit SIPCAN (SIPCAN, Special Institute for Preventive Cardiology and Nutrition) arbeitete SPAR auch an einer neuen Kennzeichnung für diese Produkte. „Wir werden nun nach und nach diese 200 Produkte und alle neuen Produkte in diesem Warenkorb mit dem Logo ‚SIPCAN GECHECKT – Initiative für eine ausgewogene Lebensweise‘ ausloben. Zudem sind die Produkte mit dem Zeichen ‚ohne Zuckerzusatz‘ gekennzeichnet. Diese beiden Kennzeichnungen sollen den Konsumentinnen und Konsumenten und vor allem den Eltern eine Hilfestellung bei der Produktauswahl sein“, stellt Kaser das neue SIPCAN-Logo im Rahmen der Pressekonferenz vor.
Ärztekammer begrüßt Arbeit der zucker-raus-initiative
„Als Vertreter der Ärzteschaft freue ich mich über jede Initiative, die bei der Bekämpfung von ungesunder Ernährung, Übergewicht und Adipositas ansetzt, weil ich überzeugt bin, dass hier jeder Einsatz sinnvoll ist und sich in der Zukunft für uns alle persönlich und unser Gesundheitssystem doppelt und dreifach bezahlt machen wird. Aus diesem Grund liegt mir auch die ‚zucker-raus-initiative‘ so am Herzen und ich freue mich über den stetigen Zuwachs an Partnern“, so Präsident Szekeres. SPAR-Vorstand Markus Kaser appellierte abschließend: „Aus den Ergebnissen der Meinungsumfrage wissen wir, dass 19 Prozent sich nicht über gesunde Ernährung informieren. Hier haben wir noch viel zu tun. Aus diesem Grund werden wir bei SPAR auch weiterhin all unsere Informationsmöglichkeiten nützen, um über bewusste Ernährung zu berichten und die Österreicherinnen und Österreicher zu unterstützen.“ Weitere Informationen: www.zucker-raus-initiative.at
[1] https://www.ages.at/themen/ernaehrung/who-zucker-empfehlungen/
[2] Deutsches Ärzteblatt 43/2016 https://www.aerzteblatt.de/archiv/183216/Fruehkindliche-Ernaehrung-Die-ersten-1000-Tage-entscheiden
[3]https://www.oecd-ilibrary.org/social-issues-migration-health/health-at-a-glance-europe-2020_cab3ab19-de
[4]https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/gesundheit/gesundheitsdeterminanten/bmi_body_mass_index/025420.html