SPAR-Steiermark reduziert Logistik-Emissionen um bis zu 90 Prozent Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer der SPAR-Zentrale Graz: „Nach dem Test des ersten E-Lkw in Graz gehen wir einen Schritt weiter und stellen den ganzen Lkw-Fuhrpark auf erneuerbaren Treibstoff um. Mit dem HVO-Treibstoff aus Altspeiseöl sparen wir bis zu 90% der Emissionen in der Logistik ein. Teile des notwendigen Rohstoffs liefern unsere Kund:innen in Form von Frittierfett und Altspeiseöl, die sonst oft im Kanal landen. Mit der Verwertung wird unser Abwasser sauberer und unsere Flotte.“ Umstellung spart rund 2.500 Tonnen CO2 in der Steiermark 40 Lkw sind für SPAR auf den Straßen in der Steiermark und dem südlichen Burgenland unterwegs. Sie werden ab 1. September mit erneuerbarem HVO aus 100 % Altspeiseöl und Reststoffen (HVO100) betankt. Diese Umstellung war mit dem regionalen Treibstoff-Lieferanten F.Leitner Mineralöle möglich, der gleichzeitig SPAR express Tankstellen-Partner ist. Für weitere SPAR-Regionen in Österreich laufen die Verhandlungen noch. „Durch die Umstellung sparen wir jährlich rund 2.500 Tonnen CO2 allein in der Steiermark ein. Bei einem Wechsel auf HVO-Diesel in ganz Österreich liegt das Potential bei 17.000 Tonnen Einsparung“, rechnet Martin Gleiss, Leiter der SPAR-Logistik vor. HVO100: altes Speisefett im Tank Bisher hat sich SPAR gegen die Verwendung von Bio-Treibstoffen verwehrt, da diese überwiegend aus extra angebauten zucker- oder fetthaltigen Lebensmitteln wie Raps, Zuckerrohr oder Palmfett gewonnen wurden. Die Produktion von Bio-Treibstoff stand also in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, die ansonsten auf diesen Ackerflächen möglich wäre. Mit der neuen HVO-Qualität aus 100% Altfetten ist diese Konkurrenz ausgeschlossen. Zur Raffination von Alt-Speisefetten und Reststoffen zu HVO wird derzeit noch ein Anteil fossiler Energie aufgewendet, daher ist der Treibstoff zwar 100% biobasiert, verursacht bei Produktion und Transport aber noch Emissionen. Somit ergibt sich eine Emissionsreduktion im Vergleich zu fossilem Diesel von bis zu 90%, zusätzlich werden auch Feinstaub und Stickoxide durch den Einsatz in den modernen Euro6-Motoren der SPAR-Lkw nochmals reduziert. Alternative Antriebe bisher nicht markttauglich In den vergangenen Jahren hat SPAR unterschiedliche alternative Antriebsarten geprüft und getestet, zuletzt einen batterieelektrischen Lkw in der Stadt Graz. Nach dem derzeitigen Stand der Technik sind jedoch weder E-Lkw noch Wasserstoff-Antrieb den Anforderungen des Lebensmittelhandels in Sachen Transportdistanzen, Zuladung oder Wirtschaftlichkeit gewachsen. „Den Einsatz von erneuerbarem Treibstoff in Verbrennungsmotoren sehen wir als Zwischenschritt. Die Energie-Effizienz ist gleich wie bei fossilem Diesel, da muss es in Zukunft bessere Lösungen geben. Derzeit sind diese aber noch nicht wirtschaftlich einsatzbar bei dem enormen Kostendruck im Lebensmittelhandel“, so Mag. Holzer abschließend.